Sonntag, 9. August 2009

Der Bavarische Zimtchinese

Bestens, und nicht besser könnte es das in Stein gemeißelte Wort des bavarischen Nationalgenies Franz Yussuf unterstreichen, belegt das zahlreiche Vorkommen des Zimtchinesen, das sich besonders um von fleißigen Gemeindebediensteten gepflegte Zimthaufen auf öffentlichen Spielplätzen konzentriert, den offenherzigen Umgang der bavarischen Bürgerinnen und Bürger mit Trägern fremder Gewürze. Da der Zutritt auf vielen dieser Plätze im Bavarischen Kernland nur bis zum zwölften Lebensjahre gestattet ist, agiert der gemeine Zimtchinese bevorzugt auf psychologisch durchdachter Camouflage-Basis und erhält durch verschmitztes Lächeln in klassischer Permanenz den Eindruck aufrecht, er könne kein Wässerchen trüben – außer Seen, Flüsse und Meere.



Ursprünglich war der gesellige Zimtchinese als Beschützer aller Schafezüchter und Rächer der Enterbten im schmalen Umfeld der Seidenstraße beheimatet. Fehlende, aber für Karawanen aus wertvollen und würzigen Dummköpfen unverzichtbare Navigationsgeräte sorgten für einen gleichwohl unverständlichen wie unerträglichen Stillstand, so dass sich die hervorragendsten Kräfte unter den Zimtchinesen am seidenen Faden abseilten und die Welt eroberten – wobei sie in unfassbarer Kürze noch im Dufte der Gewürze feststellten, dass das geheimnisreiche Land Bavarien die gesamte Welt aufs Trefflichste repräsentiere und ein angenehmes Nest für Zimt und Zauber biete. „Güwürzy cinnamom daquì!“, lautet der Morgenruf der Zimtchinesen: „Also sind wir hier!“

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