Samstag, 3. März 2012

Alles bavarisch: Stahl, edel; Acryl, imponierend; Sommerwein, beschwingend


Bürgermeister Jens Machold hatte schnell einen Favoriten gefunden unter den Plastiken, die der Künstler namens „Hex“ in der Wolnzacher Rathaus-Galerie präsentiert, und unter Alexander Kreileders imponierenden Acryl-Gemälden ist unser Wunsch-Bild „Lost in my Dreams“ – als würde Bruce Springsteen skeptisch bayerische Kunst inspizieren.

Nathalie Ponsot, der Kuratorin der Rathaus-Galerie, ist mit der Gemeinschaftsausstellung des Pfaffenhofener Künstlers Alexander Kreileder und des Stahlbildhauers „Hex“ (einen kryptischer Name, ein Akronym?) aus Osseltshausen ein großer Wurf gelungen. Kein Wunder also, dass Kulturreferent Alois Siegmund zur Vernissage außerordentlich viele Gäste begrüßen konnte, darunter den ehemaligen Kulturreferenten der Stadt Pfaffenhofen, Hellmuth Inderwies, in Begleitung von Antonio Cigna, Vorsitzender von „Pro Europa Una“ und Maestro d’Arte.


In seiner Laudatio würdigte Siegmund den Osseltshausener als Stahlbildhauer, der, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, im Edelstahl nun sein Lieblingsmaterial gefunden habe und niemals zeichne: „Hex“ versuche gar nicht, seine dreidimensionalen Gedanken auf zweidimensionales Papier zu bringen, um sie dann wieder in die dritte Dimension zu übertragen. So seien seine Entwürfe gleichzeitig schon autarke Plastiken.

Manchem erscheine, so Siegmund, Alexander Kreileder als Pessimist, selbst bezeichne er sich als Realist. Eindringliche Portraits (Bruce Springsteen? Wir haben, traumverloren, nicht gefragt.) und düstere, fast bedrohlich wirkende, ins Abstrakte gehende Bilder zeigen den unbequemen Maler Alexander Kreileder, der als Künstler eigentlich bekannt ist wegen seiner beeindruckenden Skulpturen. In seinen Gemälden schaut er genau hin, seziert die Welt, verleiht der harten Realität Ausdruck, und in allegorischer Form tritt – siehe „Die große Seele“, eine Reminiszenz an Mahatma Gandhi – zu Tage, wonach der Künstler, nicht nur für sich, sich sehnt: Weisheit und Gelassenheit.

Musikalisch und blendend gelaunt verzauberten Peter Voice und Samuel String den Abend: Ob die beiden Stimmen mit Gitarren beim Song „Summerwine“ an Uschi Obermaier dachten oder einfach nur den Rotwein ehrten, den Sigi Vogl-Wolf, der Kuratorin Gefährte, nebst Wasser engagiert kredenzte, bleibt offen. Sicher ist, dass ab „La Bamba“ im Rathauskeller getanzt wurde.

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